Die Schnarcherschiene oder “ Brauchen wir tatsächlich ein zweites Schlafzimmer ? „… oder sogar ein Alphorn ?
Die Schnarcherschiene hält den Unterkiefer vorne und die Nacht deutlich ruhiger. Schnarcher sind die Hölle für den Partner, Ehekrach, Trennungen sogar Scheidungen sollen die fatalen Folgen sein.
Ursache für das nächtliche Schnarchen ist in den meisten Fällen eine Engstellung der oberen Atemwege. Diese erfolgt durch Erschlaffen der Muskulatur, die das Zäpfchen im Rachen bewegt. So kommt es zur Verlegung und Verengung der Luftzufuhr. Folgen sind nicht nur die eingeschränkte Atmung, sondern Atemaussetzer, die mehrere Sekunden andauern können. Je häufiger sie auftreten, desto schwerwiegender ist die sogenannte Schnarchapnoe. Die zu geringe Luftzufuhr regelt daraufhin den Sauerstoffgehalt im Blut herunter, Gewebe und Organewerden unterversorgt, die Apnoe hat organische fatale Folgen.
Ganz abgesehen davon sind auch die Unfallfolgen aufgrund eines Sekundenschlafs, der häufig die Ursache von chronischer Übermüdung ist. Wer abends gern ( viel ) Bier und Wein trinkt, als Mann über 50 und dazu noch übergewichtig ist, hat eine höhere Chance, nachts zu schnarchen. Der Unterkiefer und die Zunge sinken nach hinten ab und so verstärkt sich damit die Einengung des Rachenraums. Das gilt sowohl für Rücken – als auch für Seitenschläfer. Übrigens : 25 % aller Frauen schnarchen auch !
Schnarchen wird in der Regel ja nach Schweregrad unterschiedlich therapiert. Von der Operation über eine nächtlich zu tragende Atemmaske (das CpAP – Gerät, das laute Ding im Schlafzimmer mit dem langen Rüssel ) bis zur zahnärztlichen Behandlung mit einer Schnarchschiene gibt es diverse Variationen. Welche Therapie die richtige ist, entscheidet letztendlich der Schlafmediziner / HNO – Arzt / Zahnarzt .
Zum umfangreichen diagnostischen ( und teuren ) Verfahren gehört dabei auch eine Befunderhebung im Schlaflabor ( jede Nacht mindestens 1600 Euro ), damit dort genau untersucht werden kann, welche organischen
Bedingungen eine Folge der Atemaussetzer sind und vor allem, wie häufig die Atemaussetzer auftreten. Patienten, die deshalb eine Unterkieferprotrusionsschiene ( Schnarchschiene ) verordnet bekommen, sollten zur Kontrolle regelmäßig ihren Zahnarzt aufsuchen. Die Schiene verlagert die Zunge und den Unterkiefer relativ sanft nach vorn und öffnet damit die Atemwege. Wirklich sehr selten kann das Tragen der Schiene zu eventuellen Zahnstellungsänderungen und Kiefergelenksbeschwerden führen.
In unserer Praxis können wir Ihnen mit verschiedenen Formen der Schnarchschiene bei diesem unangenehmen Problem helfen. Rechts sehen Sie eine sogenannte Schnarchschiene aus weichem angenehmen Siliconmaterial.
Kassenpatienten sollten vorher mit ihrer Krankenkasse / Zahnarztzusatzversicherung über eine ( Teil -) Kostenübernahme sprechen. Die Schiene kostet deutlich weniger als Sie denken , ganz zu schweigen von der Umräumaktion für das zweite Schlafzimmer und die Euros für neue Schlafcouch ! !
Ach und zum Ende : Wer das Alphornblasen beherrscht, schnarcht deutlich weniger. Also : Lieber Blasen statt Schnarchen, oder ?
Weitere Infos – www.dgsz.de sowie www.schlafapnoezahnmedizin.de