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Netflix-Doku „Root Cause“: Über die Wurzel, das Übel und Seriosität
Der Begriff „Dokumentation“ erzeugt auf den ersten Blick Seriosität. In einer Doku, so denkt man als Zuschauer, geht es darum, Fakten zu zeigen. Darauf sollte man sich allerdings nicht verlassen, eine Wahrheitsgarantie existiert nicht. Ein Beispiel liefert Netflix. Hier kann man die Doku „Root Cause“ sehen. Im Mittelpunkt steht ein Patient mit der Diagnose„Chronisches Müdigkeitssyndrom“, der Regisseur Frazer Bailey. Als der Leidensdruck für Bailey unerträglich wird, begibt er sich auf die Suche nach medizinischer Hilfe. Auf dieser Reise wird ihm eine Reihe von Lösungen angeboten, die von Seriosität unterschiedlich weit entfernt sind.
Experten gibt es zuhauf – vor allem im Marketing
Was Bailey dann erwartet, ist eine unendlich große Zahl von Experten, die ihm mit ihrer jeweils eigenen Heilmethode Hilfe und Erfolgsversprechen.. Welcher Weg auch zur Heilung führen soll: immer ist ein Shop im Spiel, in dem man für viel Geld die hilfreichen Substanzen erwerben kann. Erfolg, so heißt es immer, ist garantiert – jedenfalls ein finanzieller des jeweiligen Heilers. Wissenschaftliche Belege oder Nachweise sucht man ebenso vergeblich wie seriös erworbene Doktortitel. Am Ende stellt sich heraus, dass sich Bailey zehn Jahre vor seiner Suche nach Hilfe einer Wurzelbehandlung hatte unterziehen müssen. Davon war unbemerkt eine Entzündung geblieben. Seit diese behoben wurde, kann Bailey wieder hellwach durchs Leben gehen.